Dienstag, 16. Juni 2009

Tippeltour V (Bornheim / Burscheid)

13./14.6.2009: In Bornheim einige Verstimmung über die beabsichtigte Anlage zweier Parkplätze durch die Stadt an der Durchgangsstraße, was als Verschleuderung von Steuermitteln angesehen wird. Ein weiterer Bornheimer kannte mich gut von meinen Leserbriefen, hatte aber bereits einen anderen Bewerber unterstützt - und 5 Jahre hinter schwedischen Gardinen (das ist der obere Strafrahmen für mehrfache Unterstützung in einem Wahlgang!), die wollte ich ihm auch nicht zumuten.


Anregend eine Begebenheit am Sonntag Morgen, als ich per Einrad die Frühstücksbrötchen in Burscheid hole: Ich hatte gerade freundlich einen entgegenkommenden Radfahrer gegrüßt, als dieser plötzlich kehrtmacht und mich anspricht. Ich sei doch der freie Bewerber bei der diesjährigen Bürgermeisterwahl. Als ich das bestätige: Die Kandidatur wäre viel zu wenig bekannt! Seine Frau - der hatte ich wohl beim Frühlingsfest eine Unterstützungsschrift abgeluchst - hätte mich ganz überzeugend gefunden. Dann hätten sie noch jemanden gefragt, der im Rathaus beschäftigt ist. Der habe von Bewerber Nr. 4 noch gar nichts gewusst. Und das sei doch schade, als Mann vom Fach sei ich doch eine gute Alternative im Angebot. Nun ja, sage ich, das mit der Öffentlichkeit sei so eine Sache; kaufen kann und will ich keine.

Tatsächlich kann ich beim Klinkenputzen der vergangenen Wochen zwei Klinken unterscheiden: Die einen - immerhin eine merkliche Zahl - können mit mir und meiner Optik direkt etwas anfangen. Das sind in der Regel Leser des Volksboten oder sie kennen solche Leser; der Volksbote hatte schon vor einem einigen Monaten von meinem Vorhaben berichtet, mit Bild sogar, vor zwei Wochen sogar ein zweites Mal. Das macht die Kontaktaufnahme und Werbung wesentlich leichter. Wer dagegen Stadt-Anzeiger liest, hat jedenfalls in diesem Medium von mir noch nichts erfahren. Obwohl der Stadt-Anzeiger über exakt den gleichen Informationsstand verfügt; aber er findet wohl, dass die Bürger das nicht wissen müssten, jedenfalls nicht so direkt. Auch Nachhaken hat bisher nichts genutzt. Der interessierte Bürger vom Sonntag hat dagegen gleich angeboten, Flugblätter zu verteilen. Danke für das große Engagement!

Vom Klinkenputzen am Sonntag-Nachmittag: Zum einen der dringende Wunsch, dass der Markt zurück auf den Markt kommt. Vom neuen Standort "Kirchenkurve" profitiere weder der Markt noch die festen Geschäfte. Zum anderen: Wir teilen die Abneigung gegen die wundersamen Burscheider Schirme am Rande des Marktplatzes, die zunächst als selbstreinigend angepriesen waren, aber genau das nicht sind. Sie verdrecken sehr zuverlässig.

Auch ohne tiefe architektonische Kenntnisse kann man sehen, dass die Drainage Verstopfungs-trächtig konstruiert ist, dass auch die Metallflächen unansehnlich werden, dass ferner die nach oben gebogenen Schirme als Regenschutz - ebenso wie als Sonnenschutz - eine hoffnungslose Fehlbesetzung sind. Auch die Hoffnung, die Schirme könnten Teil einer attraktiven Restauration sein und die Innensttadt beleben - diese Hoffnung hat getrogen.

Vielleicht können wir die Schirme an eine noch ahnungslose Kommune verscherbeln und dann sofort mit unbekanntem Ziel verziehen. Oder Burscheid findet im Rahmen eines Gestaltungswettbewerbes zumindest eine schönere neue Form / Farbe. Möglicherweise liefert der Hundertwasser-Bahnhof in Uelzen ein paar nette Inspirationen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen